Leistungsgesellschaft

Doch wie misst man Leistung? Nicht unbedingt am Arbeitseinsatz oder Engagement. Jemand, der sich anstrengt und lange arbeitet, leistet nicht unbedingt mehr als jemand, der es ruhiger angehen lässt. Was zählt, ist das Ergebnis. Eine besondere Leistung scheint auch nicht vorzuliegen, wenn jemand einen besonders schmutzigen, anstrengenden, monotonen oder unbeliebten Job erledigt – eher ist es umgekehrt: schlechte Jobs werden auch schlecht bezahlt.
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Wie uneindeutig der Zusammenhang von Produktivität und Bezahlung ist, erkennt man auch in Situationen, in denen ein Unternehmen die Lohnkosten senkt und dadurch mehr Umsatz und Gewinn macht. „Dann ist die Leistung der Belegschaft gestiegen, sie verdient aber weniger“, erklärt Horn. Oder anders: Die Leistung der Arbeitnehmer steigt, weil sie weniger verdienen.